Careleaver-Forderungen an Jugendämter:
- Wir wollen nicht schon mit 18 aus der Jugendhilfe rausgekickt werden!
- Wir wollen ernstgenommen werden! Partizipation stärken! Gemeinsame Hilfeplanung ernstnehmen und keine unrealistischen Zielvorgaben machen!
- Wir wollen für unsere Zukunft sorgen! Pflichtgemäßes Ermessen statt starre 75%-Kostenheranziehung bei eigenem Einkommen!!! (siehe Urteil VG Berlin 18 K 443.14 von 2015)
- Wir wollen, dass die Übergänge aus der Jugendhilfe flexibel, bedarfsorientiert und individuell gestaltet werden. Wir sind nicht alle in einen Topf zu stecken!
- Wir wollen kein Hartz IV zwischen Jugendhilfeende und Ausbildungs-/Studienbeginn beantragen müssen!
- Wir wollen unser Leben selber gestalten, brauchen aber auch noch Schutz und Unterstützung.
- Wir wollen weg vom Defizitblick in Entwicklungsberichten!
- Wir wollen die stationäre Hilfe behalten, so lange wir sie brauchen!
- Wir wollen während der Jugendhilfe nicht nur über unsere Pflichten, sondern auch über unsere Rechte informiert werden! Viele Jugendliche wissen gar nicht, dass sie auch nach dem 18. Lebensjahr noch Jugendhilfe bekommen können.
- Bessere Personalausstattung und Qualifikation
- Das Jugendamt sollte neutrales Info-Material über Gesetze und Rechte zur Verfügung stellen
- Careleavern wirklich zuhören und sie ernst nehmen, statt ihre Hilfen willkürlich und "von oben herab" zu beenden
- Faire Beratung in Hilfeplangesprächen und transparent machen der Rechte auch für über 18jährige
- Wir wissen selber, was wir brauchen. Haltet ecuh zurück!
- Der § 41 muss umgesetzt werden, "ohne Dramatisierungen" über den Hilfebedarf
- Abschaffung der 75 % Kostenheranziehung! Sparen ermöglichen!
- Hilfe für junge Volljährige gibt es auch für ehemalige UmF!
- Den § 41 nicht beschänken, sondern ausweiten: Erweiterung bis zur Verselbstständigung, wenn der Jugendliche es für angemessen hält!
- Mehr Sensibilität im Hilfeplangespräch: immerhin ist man sich fremd und soll sein Innerstes offen legen.
- Geringere Deifizitorientierung im Hilfeplangespräch => vielleicht können dann irgendwann diese inszenierten HPK aufhören?
- Jugendämter müssen Flüchtlingen bessere Unterkünfte ermöglichen statt Flüchtlingsheimen
- Unkomplizierte, bedarfsorientierte Konzepte zur Nachbetreuung. §41 umsetzen, z.B. Nachbetreuung über Fachleistungsstunden durch Betreuungspersonen, zu denen eine Vertrauensbeziehung besteht.
- Längere Hilfen bewilligen. Bei Bedarf auch über das 21. Lebensjahr hinaus.
- Zuständigkeit der Jugendhilfe für aus der Jugendstrafanstalt entlassene über 18jährige; sonst gehen sie verloren.
- Bessere Konzepte für Volljährige, die aus der Jugendstrafanstalt entlassen werden
- Wir sind keine Fälle, sondern Individuen! Nehmt uns ernst! Für mehr Mitbestimmung!